Gesamtkonzeption GDI-BW

Die Gesamtkonzeption GDI-BW ist ein Grundlagendokument, das die wesentlichen Festlegungen für eine Geodateninfrastruktur im Land enthält. Die GDI-BW als gemeinsam getragenes Vorhaben von Land, kommunalem Bereich, Wirtschaft und Wissenschaft in Baden-Württemberg wird dabei als integraler Bestandteil der Geodateninfrastrukturen auf europäischer (INSPIRE) und nationaler Ebene (GDI-DE) definiert, die konsequent die übergeordneten Vorgaben und die darauf aufbauenden landesspezifischen Erfordernisse berücksichtigt.

Mit dem Beschluss der Gesamtkonzeption GDI-BW durch den Begleitausschuss GDI-BW stellt diese das verbindliche Sollkonzept für den koordinierten Aufbau und Betrieb einer gemeinsamen Geodateninfrastruktur in Baden-Württemberg dar.

Das ressort- und ebenenübergreifend angelegte Vorhaben GDI-BW wird unter Berücksichtigung der rechtlichen, organisatorischen und technischen Grundlagen und Rahmenbedingungen sowie der Interessen aller beteiligten öffentlichen und privaten Stellen (GDI-Partner) im Land definiert. Darauf aufbauend werden die für die Ausgestaltung der Geodateninfrastruktur maßgeblichen Ziele und Grundsätze der GDI-BW festgelegt. Die Organisation der GDI-BW mit den wichtigsten Regelungen zur Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure wird beschrieben.

Zentraler Teil der Gesamtkonzeption ist eine technische Konzeption, die insbesondere die Gesamtarchitektur der GDI-BW mit den wesentlichen zentralen und dezentralen technischen GDI-Komponenten beschreibt. Zur Umsetzung der technischen Konzeption sowie zur weiteren Ausgestaltung der Rahmenbedingungen der GDI-BW wurde ein Maßnahmenplan aufgestellt. Aus diesem Handlungsrahmen leiten sich die konkreten Einzelmaßnahmen der GDI-Partner für die Umsetzung ab, die in einem Maßnahmenkatalog konkretisiert sind.

Die Gesamtkonzeption ist als Sollkonzept bewusst auf die für die GDI-BW grundlegenden Festlegungen ausgerichtet und verweist hinsichtlich der einzelnen technischen Spezifikationen insbesondere auf das Architekturkonzept GDI-DE.

Metadatenprofil GDI-BW

Das vom Begleitausschuss GDI-BW am 26.05.2009 erstmals beschlossene (Version 1.0) und zuletzt am 09.12.2020 fortgeschriebene Metadatenprofil GDI-BW (Version 2.1) legt Struktur, Umfang und Inhalte der Metadaten zur Beschreibung der in der GDI-BW angebotenen Geodaten, Geodatendienste und Geoanwendungen (Geoinformationsressourcen) fest.

Unterlagen Version 2.1

Das Metadatenprofil GDI-BW ist Grundlage für den vom Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg zu betreibenden Metadatenkatalog GDI-BW und legt den Mindestumfang für weitere fach- oder stellenspezifische Metadatenprofile fest. Die Metadaten können von den GDI-Partnern entweder unmittelbar und kostenfrei im zentralen Metadatenkatalog GDI-BW oder in eigenen dezentralen Metadatenkatalogen, die an den Metadatenkatalog GDI-BW angeschlossen sind, erfasst und geführt werden.

Das Metadatenprofil GDI-BW ist verbindlich für alle öffentlichen und privaten Stellen, die im Rahmen der GDI-BW ihre Geoinformationsressourcen für die fach- und stellenübergreifende Nutzung bereitstellen (GDI-Partner).

Das Metadatenprofil GDI-BW umfasst einen Textteil mit abstrakten Testfallbeschreibungen je Daten und Dienste (Anlage 1-1 und 1-2), Referenzmetadatensätze je Daten und Dienste (Anlage 2-1 und 2-2) sowie darauf aufbauenden Validierungsregeln je Daten und Dienste (Anlage 3-1 und 3-2).

Es basiert auf den einschlägigen internationalen Normen und Standards (insbesondere ISO 19115 und 19119) und berücksichtigt vollständig die derzeit bekannten Vorgaben von INSPIRE. Es ist mit anderen Metadatenprofilen (fachbezogene Metadatenprofile sowie Profile anderer Bundesländer) abgestimmt.

Die einzelnen Metadatenelemente werden jeweils mit einer von drei möglichen Verbindlichkeitsstufen ausgewiesen:

  • Verpflichtende Elemente, die in der GDI-BW von allen beteiligten Stellen verbindlich zu führen sind (Mindestumfang).
  • Empfohlene Elemente, welche die Suche und Beurteilung von Geoinformationsressourcen durch die Nutzer besonders unterstützen und daher im Rahmen der Möglichkeiten der einzelnen Stellen erfasst werden sollten.
  • Freiwillige Elemente, die von den jeweiligen Geodatenanbietern zur Steigerung des Informationsgehalts der Metadaten nach eigenem Ermessen insbesondere bei bestimmten Geodatenthemen erfasst werden können.

Ab dem Metadatenprofil GDI-BW in der Version 2.0 erfolgt die Pflege mit Hilfe eines Profil Management Tool - mehr dazu erfahren Sie hier.

Geodatendienste

Geodatendienste einfach nutzen

Geodatendienste sind vernetzbare Anwendungen, die Geodaten und Metadaten in strukturierter Form zugänglich machen. Geodatendienste ermöglichen dadurch unterschiedliche Geodaten effizient auf standardisierte Weise über das Internet bereitzustellen.

Empfehlungen und Hinweise zur Gestaltung von Geodatendiensten

Ein Mehrwert einer Geodateninfrastruktur wird durch die gemeinsame Nutzung der über diese Infrastruktur bereitgestellten Geodatendienste sichtbar. Durch das Zusammenspiel unterschiedlicher Geodaten erschließen sich neue wertvolle Informationen. Damit die über Darstellungsdienste oder Downloaddienste bereitgestellten Geoinformationen sinnvoll miteinander kombiniert werden können, bedarf es jedoch der Einhaltung unterschiedlicher Bedingungen. Dieses empfehlende Dokument zeigt diese in einem ersten Schritt für Darstellungsdienste auf.

Die Ausprägung vieler Geodatendienste wurde primär aus fachlichen Erwägungen des Anbieters angelegt. Erst in zweiter Linie kommt der Aspekt gemeinsamer Nutzung in einer GDI hinzu.
Bei den aufgeführten Maßnahmen handelt es sich deshalb explizit nur um Empfehlungen.

Das Dokument finden Sie hier.

Georeferenzierung elektronischer Register

Der Ministerrat des Landes Baden-Württemberg hat am 31. Januar 2017 beschlossen:

Geobasisdaten von Landesvermessung und Liegenschaftskataster (§ 2 VermG) sind als einheitliche Datengrundlage in der Landesverwaltung zur Georeferenzierung elektronischer Register öffentlicher Stellen nach § 14 des E-Government-Gesetzes des Bundes (EGovG) und § 12 des E-Government-Gesetzes Baden-Württemberg (EGovG BW) zu verwenden.

Unter dem Begriff Georeferenzierung versteht man die Zuweisung geografischer Koordinaten in einem Koordinatensystem zu Objekten in Datensätzen, deren Raumbezug nur indirekt nachgewiesen ist, z. B. in Form von postalischen Adressen.

Die Georeferenzierung elektronischer Register, in denen der Raumbezug über Adress-, Flurstücks-, Gebietsangaben enthalten ist (z.B. Handelsregister, Krebsregister, Denkmalkataster, statistische Informationssysteme, Karteien), ermöglicht die raumbezogene Exploration von Daten. Dies schafft die Voraussetzungen zur Integration von Geodaten in elektronische Verwaltungsverfahren (E-Government) und zur Aktivierung datenbasierter Wertschöpfungsketten.

Weitere Ausführungen zu diesem Thema sind zu finden im Dokument: Hinweise für die Praxis (PDF-Datei, 0,2 MB).

Zurzeit steht ein Geokodierungsdienst (Geocoder) der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen (AdV) als Anwendung zur Verfügung. Bereitgestellt wird er durch das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG). Mit dessen Hilfe können Koordinaten zu postalischen Adressen (mindestens jedoch PLZ und/oder Ort) ermittelt werden. Für die Verwendung ist eine Zugangskennung Voraussetzung. Das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung (LGL) räumt auf Antrag den registerführenden Stellen (§ 12 EGovG BW /. § 14 EGovG) die Rechte zur kostenfreien Nutzung ein und vergibt einen Identifikator (UUID) zur Anmeldung. Den entsprechenden Antrag bitte per E-Mail an die Poststelle des LGL unter poststelle@lgl.bwl.de senden.

Hier finden Sie den Link zur Anwendung BKG Geocoder.

Publikationen aus dem GDI Umfeld

Hier finden Sie eine Sammlung praktischer Handbücher, Leitfäden und Videoclips in denen sowohl der theoretische Aufbau von Diensten beschrieben, die Praxis bezogene Umsetzung gezeigt als auch die Grundsätze einer Geodateninfrastruktur (INSPIRE) erklärt werden.

Die vorliegenden Dokumente sind Werke der jeweils zuständigen Stellen für die GDI anderer Bundesländer. Die in den Dokumenten enthaltenen Beispiele beziehen sich teilweise auf länderspezifische Darstellungen, welche auf Baden-Württembergische Verhältnisse übertragbar sind.

Gerne können Sie beim weiteren Aufbau dieser Liste unterstützend mitwirken. Dazu senden Sie Vorschläge an folgende E-Mail-Adresse KomZ-GDI@lgl.bwl.de, das Kompetenzzentrum GDI im LGL prüft diese dann und erweitert die Liste gegebenenfalls.

Downloaddienste – WebFeatureService (WFS)

  1. Leitfaden zum Einrichten eines WebFeatureService

Zusammenhang sowie Überdeckungsgrad von Profilen aus unterschiedlichen GDI´n

Erläuterung:

Rote Kanten sind mögliche Startpunkte. Blaue Kanten sind mögliche Endpunkte. Über blaue Kanten kann die nächste nachgelagerte Wabe verbunden werden. Beispiel: Ein Dienst kann gem. des „OGC-Profil“ erweitert werden um das „INSPIRE-Profil“ und das „AdV-Profil“. Das „GDI-DE-Profil“ kann dann nicht mehr eingehalten werden.

Dienste-Profile


 

Daten-Profile